Hanföl für den Hund

Hanföl

– Das neue Superfood im Tierbereich –

Hanf ist eine Pflanze, die lange Zeit verpönt war, aber jetzt ihren Siegeszug feiert. Und das zu Recht.

Neben den Hanfsamen kann man aus der Hanfpflanze auch Hanföl gewinnen. Hanföl ist ein Pflanzenöl, das aus den Samen der Hanfpflanze hergestellt wird. Das Öl stellt dabei eigentlich ein Nebenprodukt der Faserhanfproduktion dar. Da Hanf auch in Deutschland angebaut wird, gilt es als regionales Superfood.

Gut zu wissen!

  1. Hanföl berauscht nicht, da kein THC (der Stoff, der für den Rausch verantwortlich ist) enthalten ist.
  2. Hanföl enthält wertvolle Fettsäuren und Vitamine sowie Mineralstoffe.
  3. Hanföl unterstützt das Immunsystem und den Bewegungsapparat und kann während dem Fellwechsel eingesetzt werden.

So wird‘s gemacht!

Hanföl wird bereits seit Jahrtausenden in Ländern wie zum Beispiel Asien als Heil- und Lebensmittel eingesetzt. Hanf wurde in Europa erst um circa 700 v. Chr. entdeckt und verwendet. In dieser Zeit wurde Hanf aber hauptsächlich aufgrund der starken Fasern für Seile, Segel oder teilweise Papier verwendet. Später wurde Hanf auch als Leinwand zum Malen verwendet. Die Hanfnachfrage stieg aufgrund der Seeschifffahrt vom 14. bis 17. Jahrhundert stark an. Ab der Erfindung des Dampfschiffes brach die Nachfrage allerdings wieder ein. Zeitgleich wurde Cannabis aber auch in Europa schon konsumiert. Die Apotheker verwendeten die Blüten, um Getränke herzustellen, die für verschiedenste Krankheiten verwendet wurden. Mit dem Verbot der Hanfpflanze, aufgrund ihrer berauschenden Wirkung, ging viel Wissen über das gesundheitliche Potenzial und die Wirkungsweise von Hanf verloren. Seit 1996 ist der Anbau von Industriehanf aber wieder legal. Damit wurde die Produktion von Faserprodukten und die Herstellung von Hanföl wieder aufgenommen.

Es gibt zwei verschiedene Verfahren, um aus den Hanfsamen Öl zu gewinnen.

1. Warme Extraktion

Hierbei wird die Grundsubstanz erwärmt, sodass Substanzen aus der Cannabispflanze (Cannabichromen [CBC], Cannabinol [CBN], …) abgebaut oder umgewandelt werden.

2. Kaltextraktion

Bei der Kaltextraktion werden die Hanfsamen kaltgepresst. Es findet somit keine Erwärmung statt, daher bleiben Substanzen wie CBC, CBN, Cannabinoid [CBG] und CBDA erhalten. Dieses Verfahren wird heutzutage überwiegend angewandt.

Das Öl wird aus den Samen des so genannten Speisehanfs (Cannabis sativa) hergestellt. Dieser ist im Gegensatz zu medizinischem Hanf nahezu frei von psychoaktiven Substanzen, welche für das Auslösen der Rauschzustände verantwortlich sind.

Und was ist drin?

Hanföl enthält wichtige Omega-3-,Omega-6-, und Omega-9-Fettsäuren. Außerdem sind Ölsäure, Palmitinsäure, Linolsäure, Stearinsäure und Gamma Linolsäure enthalten. Diese Fettsäuren (ganze 80 % davon sind ungesättigte Fettsäuren) sind vor allem für eine gute Hirnfunktion und Zellregeneration wichtig. Darüber hinaus enthält Hanföl die Vitamine E, B1 und B2 sowie die Mineralstoffe Phosphor, Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen, Natrium, Mangan und Zink sowie geringe Mengen Kupfer.

Dabei hilft‘s!

Aufgrund der vielfältigen Inhaltsstoffe ist Hanföl ein richtiger Allrounder.

Fettsäuren

Die enthaltenen Omega-Fettsäuren sind essentiell für den Körper. Da der Hund diese nicht selbst herstellen kann, müssen sie über die Nahrung zugeführt werden. Gerade das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren (5:1) ist besonders im Hanf, da es in der Natur so sehr selten vorkommt.

Vitamine

Das im Hanföl enthaltene Vitamin E kann zu einer gesunden Haut- und Fellbildung beitragen und sich bei juckender oder entzündeter Haut positiv auswirken.

Durch die Kombination der Vitamine und Mineralstoffe unterstützt Hanföl eine gesunde Verdauung und ist gerade im BARF-Bereich (kurz für: Biologisch, Artgerechtes, Rohes Futter) sehr zu empfehlen, damit fettlösliche Vitamine besser aufgenommen werden können.

Mineralstoffe

Zink wird für den Säure-Basen-Stoffwechsel, einen normalen Kohlenhydrat-Stoffwechsel sowie für eine normale kognitive Funktion benötigt.

Magnesium kann zu einem normalen Energiestoffwechsel und Elektrolytgleichgewicht beitragen. Es unterstützt eine normale Funktion des Nervensystems, der Psyche, der Muskelfunktion sowie der Eiweiß-Synthese und trägt zur Erhaltung normaler Knochen bei.

Calcium wird vor allem für die Erhaltung gesunder Knochen und Zähne benötigt. Außerdem kann es dazu beitragen, dass die Blutgerinnung, der Energiestoffwechsel, die Muskelfunktion und die Signalfunktion zwischen den Zellen und Verdauungsenzymen normal funktionieren.

Kalium trägt ebenso zu einer normalen Funktion des Nervensystems, der Muskelfunktion sowie zur Aufrechterhaltung eines gesunden Blutdrucks bei.

Löst Hanföl Rauschzustände aus?

Kurz gesagt: Nein.

Der Wirkstoff, der für den Rauschzustand verantwortlich ist, ist Tetrahydrocannabinol (THC). In den Hanfsamen, die zur Herstellung des Öls verwendet werden, liegt der THC -Gehalt bei unter 0,2 %. Dies entspricht den EU Vorgaben. Man muss also keine Angst haben, dass der Hund auf einmal einen Rausch hat.

CBD-Öl = Hanföl?

CBD-Öl und Hanföl werden oft miteinander verwechselt. Beides wird zwar aus der Hanfpflanze gewonnen, aber das CBD-Öl wird aus den Blättern und den Blüten der Pflanze gewonnen. CBD-Öl enthält im Gegensatz zum Hanföl Cannabidiol (CBD), welches ein ganz anderes Wirkspektrum besitzt. CBD-Öl kann zum Beispiel bei Entzündungen, Stress oder Schmerzen eingesetzt werden. Es ist eine natürliche Alternative zu Medikamenten, enthält aber auch kein THC. Eine Gabe von CBD-Öl sollte aber immer mit dem Tierarzt abgesprochen werden.

 

Von Lisa Goldammer

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